Die kurze Verwunderung, weshalb alle zu den Duschen statt zum Abendessen stürmten, löste sich schnell auf. Nachdem die ersten sich des Sandes entledigt hatten, gab es nämlich kein Wasser mehr. Daher nahmen wir am Ruhetag nach der Ankunft kurzerhand erneut die große Badewanne, schließlich war das Camp direkt am Strand, und wuschen das Salz mittels Wüstendusche (durchlöcherter Deckel an einer Wasserflasche). Naja, die Haare stehen noch immer zu Berge und die Kleidung vor Dreck, aber es erweckt die Illusion von Sauberkeit. Danach unternahm die eine Hälfte von uns einen kurzen Ausflug in die Stadt, wo wir uns an einer kalten Cola labten und auf Internet hofften (mit mäßigem Erfolg, daher auch der späte Bericht), während die andere Hälfte sich auf größere Erkundungstour machte, den Fischmarkt bestaunte und im Staub der Stadt einen grünen Park als kleine Oase entdeckten.
Ansonsten gibt es über Nouakchott nicht viel zu berichten, höchstens vielleicht, dass man es die Benztown der arabischen Welt nennen könnte, weil es hier fast nur alte Mercedes gibt. Kontaktversuche mit Einheimischen liefen in der Regel auf Beleidigungen oder zumindest argwöhnische Blicke hinaus, weshalb wir den Plan, in ein Hotel umzuziehen auch wieder verwarfen.
Mit dem Auto fuhren wir über Hauptstraßen, die in Deutschland maximal als Feldweg genutzt würden. Dabei zogen Schreiner, Metallverarbeitungsgeschäfte und ähnliches an uns vorbei.
Abends gab es dann noch ein Unterhaltungsprogramm mit einer einheimischen Band am Strand, umrandet von Fackeln.
Nouakchott hat es nicht geschafft, uns wie andere Stops auf der Strecke zu begeistern, daher waren wir nicht unglücklich, als wir am darauffolgenden Morgen aufbrachen.
Seli
Deine Frisur ist der HAMMER!!