In der Frühe hieß es Zelte abreißen. Da wir unseres voraussichtlich nicht mehr brauchten, hinterließen wir es einem freundlichen Schmuckhändler. Dieser hatte am Vorabend noch versucht, die Menge mit schwingenden Hüften zum mitschwofen zu animieren, als die Band sich verausgabte.
Auf in den Senegal, das vorletzte Land auf unserer Reise!
Vorbei an Müllhalden, in welchen einsame Ziegen versuchten, ein Plastikfrühstück zu ergattern machten wir uns auf in deutlich freundlichere Gebiete.
Die Landschaft veränderte sich stets. Wo anfangs noch Sanddünen versuchten, die Straße zurückzuerobern, wurde es nach und nach grüner. Der erste Baum, dann immer mehr. Beeindruckende Bäume, die mehrere Jahrhunderte wachsen durften, ohne einem Bahnhofsprojekt zum Opfer zu fallen.
Dann durchkreuzten wir den Diawling-Nationalpark und begleiteten den Senegal River ein Stück seines Wegs. Aufgrund der Dirt Road, die nochmal das Wüstenfieber geweckt hat und dazu verleitete, das eine oder andere elegante Fahrmanöver zu starten, entdeckten wir leider kein Krokodil. Allerdings sahen wir einen riesigen Pulk von weißen Pelikanen, die sich am Wasser friedlich mit Pumbas (Warzenschweinen) tummelten und auch 4 Nilpferdohren. Leider war der Rest der Tiere nach dem Bad gänzlich unbekleidet, sodass sie sich etwas kamerascheu zeigten.
Der Grenzübergang zum Senegal war, gemessen an marokkanischen Verhältnissen, unbürokratisch. Wir wurden von der mauretanischen Militärpolizei in die treu sorgenden Hände der senegalesischen Zollpolizei übergeben.
Das Hotel in Saint-Louis, welches von der Rallye gänzlich in Beschlag genommen wurde, erreichten wir am späten Abend.
Der folgende Tag war erneut Ruhetag. Dem Namen machten wir alle Ehre, indem wir uns gemütlich, zusammen mit einem befreundeten Rallye-Pärchen, zur Zebra-Bar schippern ließen. Unsere Autos durften an dem Tag aufgrund der Zolleskorte nicht bewegt werden und die anwesenden Beamten achteten mit deutscher Genauigkeit darauf.
Die Zebra-Bar ist ein idyllisch gelegener und liebevoll gestalteter Campingplatz am Stadtrand. Dort begegneten wir einem deutschen Paar, welches sich mit einem ausgebauten alten Feuerwehrbus und ihren zwei Kindern im Gepäck von Namibia auf der Heimreise nach München befanden.
Andi und Johannes trafen sich mit Kollegen, die in Saint Louis zu tun hatten und quartierten sich in einem Künstlerhaus ein.
Wir versuchten, früh in’s Bett zu fallen, denn der nächste Tag sollte bereits um 5 Uhr beginnen. Eine letzte, große Etappe.
Dani
Moinmoin! Hihi, gut geschriebener post! Ich musste grinsen bei den unbekleideten Nilpferden. Wie wundervoll die Landschaft aussieht! Und so viele Tiere! *hach*
Und wie? Schon jetzt seid ihr wahrscheinlich in Gambia? Das geht ja unglaublich schnell!